Was macht Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft, Sprache und Bildung stark für die Zukunft? Wie können sie in ein konstruktives und kreatives Miteinander treten & Teilhabe erfahren? Mit diesen Themen befasst sich „Zukunftsjongleur“, ein wöchentlicher Zirkuskurs für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund/ Fluchtgeschichte in der nördlichen Johannstadt in Dresden.
„Zukunftsjongleur“ versucht als außerschulisches Projekt Muster und Vorurteile aufzuweichen und eine Verbindung zu schaffen, indem es sowohl Schüler und Familien der Grundschule „Johanna“ anspricht, als auch Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil und deren Familien.
Zielgruppe des Projektes sind 25 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren. Bereits bei den Schülern der 102. Grundschule liegt migrations- bzw. fluchtbedingt eine vom Grundschulalter abweichende erweiterte Altersspanne vor, auf die mit dem Angebot eingegangen wird.
Das Projekt arbeitet alters- und schulstufenübergreifend. Mit Hilfe der Bündnispartner werden besonders Kinder und Jugendliche angesprochen
- mit Migrationshintergrund bzw. Fluchtgeschichte
- mit besonderem Unterstützungsbedarf, Verhaltensaufwendigkeiten (in Wahrnehmung, Konzentration, Kommunikation, sozialem Miteinander)
- aus dem Stadtgebiet Johannstadt (u. a. aus sozial benachteiligten Familien).
Kernidee ist, mit dem Zirkusangebot einen neutralen Raum zu schaffen, den alle Beteiligten gemeinsam mit ihren verschiedenen kulturellen Hintergründen, Fähigkeiten und Interessen ausgestalten und beleben. Nach Möglichkeit werden immer wieder landestypische Spiele, Lieder, Erzählungen und Bräuche einbezogen. Vermittelt wird in den Bereichen Akrobatik, Jonglage/ Objektmanipulation, Zauberei, ergänzt durch Tanz, Theater und Bühnenbild. Die Teilnehmer lernen sich selbst und die Anderen kennen, Ängste, Vorurteile werden abgebaut. Unterschiedliche Werte- und Normensysteme werden neu definiert. Vereinbarungen für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander werden getroffen. Jeder Einzelne wird gesehen und ernst genommen, aber gleichzeitig wird die Erfahrung gemacht, dass Zirkus nur gemeinsam funktionieren kann. Die sich rasch einstellenden kleinen und großen Erfolge führen zu gegenseitigem Vertrauen und einem selbstverständlichen Umgang miteinander. Dies soll schließlich über eigens konzipierte Eltern-Kind- Termine sowie die Einbindung der Eltern in der Vor-/ Nachbereitung und Umsetzung von Präsentationen weitertransportiert und in das familiäre und weitere Umfeld getragen werden. Dies macht das Zirkuserlebnis der Kinder und Jugendlichen erfahrbar und verstehbar. So wird einer Verinselung entgegengewirkt, entstehende zirzensische Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmer werden in den Alltag transferiert. Die Eltern werden durch die Bündnispartner über Flyer, Aushänge, direkte Ansprache u. schließlich über einen Elternbrief und evtl. ein erstes kurzes Informationstreffen gewonnen. Es werden folgende Ziele verfolgt:
- Zirkus entdecken, Spielfreude ausleben, Stärken/ Vorlieben kennen-, einsetzen lernen
- Entwicklung v. Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Wahrnehmung, Empathie, Kommunikation, Erhöhung der Resilienzfähigkeit *Abbau v. Ängsten und Vorurteilen, mitbestimmen/ mitgestalten, Wirkung des eigenen Tuns erfahren, Reflektion/ Kritikfähigkeit entwickeln
- Eltern: Einblick in Zirkuserlebnis ihres Kindes, Verständnis -, viell. Interesse wecken, Informationen, einfache Möglichkeiten an die Hand geben, Kontakte vermitteln, Stärkung Eltern-Kind-Beziehung
- positive Begegnung der Eltern, gemeinsames Tun, Austausch, Abbau v. Vorurteilen, Rückwirkung auf Kinder
Ein Projekt des Kulturladen Dresden e.V. in Kooperation mit 102. Grundschule “Johanna”, Sport & Jugend Dresden e.V. sowie Kindertreff JoJo - Deutsche Kinderschutzbund - Ortsverband Dresden e.V..